Ansprechpersonen:
- Vernades Fischer, OStR‘
- Martin Luxem, L.i.A.
- Maike Voshege, OStR‘
- Stephan Ader, OStR
Das Leitbild
Das Leitmotiv unseres Schulprogramms am Leibniz-Gymnasium Essen „Fördern statt Selektieren“ setzt für die gesamte Schulgemeinde das Ziel, jeder Schülerin und jedem Schüler in ihrer oder seiner individuellen Vielfalt die besten Startchancen zu bieten. Dabei bilden der Förder- und der Leistungsgedanke keinen Gegensatz, sondern eine Einheit. Dies gilt auch für die „Vorbereitung auf das Leben in einer zusammenwachsenden und digitalisierten Welt“[1] durch die Vermittlung von Medienkompetenz und Medienbildung, um – wie es auch das Schulgesetz NRW fordert – „mit Medien verantwortungsbewusst und sicher umzugehen“[2] und um „zukünftige Anforderungen und Chancen in einer digitalisierten Welt bewältigen und ergreifen zu können.“[3]
Dabei bilden die sogenannten „Kompetenzen des 21. Jahrhunderts“, nämlich gelingend kommunizieren zu können, kreative Lösungen finden zu können, kompetent handeln zu können, kritisch denken zu können sowie zusammenarbeiten zu können[4] eine zentrale Voraussetzung „für soziale Teilhabe, denn sie sind zwingend erforderlich für einen erfolgreichen Bildungs- und Berufsweg.“[5] Deswegen erachten wir unser Medienbildungskonzept als einen zentralen Baustein unserer Schulentwicklungsarbeit, eine Ansicht, in der wir uns auch durch das im Jahre 2022 veröffentlichte Impulspapier II des Ministeriums für Schule und Bildung NRW unterstützt fühlen:
„Ausgangspunkt aller Entwicklungsprozesse ist für Schulen die Erarbeitung und kontinuierliche Weiterentwicklung eines gemeinsamen Verständnisses des Lernens in der digitalen Welt. Dieses soll die veränderten Lebens- und Arbeitswirklichkeiten der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und die Grundlage dafür bilden, schulisches Lernen in der digitalen Welt in gesellschaftlicher Verantwortung zu gestalten.“[6]
Gerade die „veränderten Lebens- und Arbeitswirklichkeiten der Schülerinnen und Schüler“ führen leider auch zu Herausforderungen, denen wir uns im Schulalltag stellen müssen. Das Kommunikationsverhalten und die Informationsbeschaffung vor allem junger Menschen unterliegen tiefgreifenden Veränderungen, die Problematik des Erkennens von Fake News und manipulativen Medieninhalten und die Vermittlung dieser Kompetenzen nimmt an Bedeutung zu. Die negativen Folgen unreflektierten Medienkonsums, wie Konzentrationsschwierigkeiten oder suchtähnlichem Verhalten, Ängsten oder Depressionen sind keine Einzelfälle mehr. Daher sind die Risiken nicht auszublenden, sondern es ist pädagogisch darauf zu reagieren.[7] Negativen Effekten von übermäßiger Nutzung vor allem Sozialer Medien auf allgemeine Gesundheitsaspekte wie Schlaf, psychische Entwicklung, körperliche Aktivität undSozialverhalten sowie auf kognitive Leistungen wie Lesen und Rechnen[8] wollen wir am Leibniz durch konsequente Medienerziehung begegnen. Neben der Einbindung der Vermittlung dieser Kompetenzen in die schulinternen Curricula, tragen auch Peer-to-Peer-Ansätze, wie die AG „Medien-Pass“ oder das Projekt „Medienscouts“ sowie Projekttage zu Themen wie Cybermobbing und Datenkontrolle im Netz[9] dazu bei, unseren Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass die Art und Weise der Nutzung von Medien entscheidend ist, damit negative Effekte nicht überwiegen. Unterricht wird folglich allein durch digitale Medien nicht besser, er kann aber von ihnen profitieren, wenn es gelingt, vor allem den Mehrwert von Digitalität zu erhöhen und Aufgabenformate und Lernprodukte zu ermöglichen, die ohne digitale Medien unmöglich zu erreichen gewesen wären[10]. Das SAMR-Modell von Ruben Puentedura, schon im Jahr 2006 entwickelt, zeigt, dass ein Mehrwert und innovative Lernerlebnisse erst dort entstehen, wo die Umgestaltung von Aufgaben eine tiefere Lernerfahrung ermöglicht oder durch die Technologie völlig neue Aufgaben geschaffen werden, die vorher so nicht möglich gewesen wären. Unser Medienbildungskonzept sowie andere pädagogisch-didaktische Konzepte im Rahmen der Schulentwicklung werden in regelmäßigen Abständen evaluiert und fortentwickelt.[11]
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Genese und Etappen der Weiterentwicklung unseres Medienkonzeptes
- Technische Ausstattung
- Integration des Medienkompetenzrahmens NRW in schulinterne Lehrpläne
- Unterrichtsentwicklung und curriculare Verankerung
- Medienerziehung – AG „Medien-Pass“ und Projekt „Medien-Scouts“ am Leibniz-Gymnasium
- Fortbildungsbedarfe und -konzept im Bereich Digitalisierung
- Evaluation, Prozessorientierung und Fortschreibung
- Entwicklungsperspektiven
[1] Schulprogramm Leibniz-Gymnasium Essen.
[2] §2 VI Nr. 9 SchulG.
[3] § 2 IV Satz 3 SchulG.
[4] Vgl. Ergänzung „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ zur Strategie der Kultusministerkonferenz ‚Bildung in der digitalen Welt’“ vom 09.12.2021, S. 8.
[5] Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der Digitalen Welt“, Dezember 2016, S. 1.
[6] Impulspapier II: Zentrale Entwicklungsbereiche des Lernens in der digitalen Welt, Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen, 2022, S. 2.
[7] Vgl. Zierer, Klaus: „Ein Tablet allein wird es nicht richten“, Gastkommentar in der Süddeutschen Zeitung vom 18.01.2024 [https://www.sueddeutsche.de/meinung/schulen-bildung-digitalisierung-paedagogik-zierer-kommentar-1.6330166?reduced=true, zuletzt abgerufen am 10.10.2024]. Klaus Zierer ist Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik an der Universität Augsburg
[8] Vgl. Zierer, ebenda.
[9] Siehe dazu Kapitel 7 Medienerziehung, S. 20f.
[10] Vgl. Zierer, ebenda.
[11] Siehe Kapitel 9 Evaluation, Prozessorientierung und Fortschreibung, S. 24.