Schulprogramm

UNSERE LEITMAXIME: „FÖRDERN STATT SELEKTIEREN!“

[VIELFALT. GANZHEITLICH. FÖRDERN.]

I. Das Schulprogramm – die Orientierungsebene

Die Aufgabe des Schulprogramms, die Leitnormen für die Bildungsarbeit der Schule, die pädagogischen Handlungsziele und Handlungsfelder

1. Die Aufgabe des Schulprogramms

Das Schulprogramm des Leibniz-Gymnasiums Essen ist zentrales schulpolitisches Steuerungsinstrument. Es benennt auf der Orientierungsebene die Leitnormen für die Bildungsarbeit der Schule sowie die als bedeutsam eingestuften pädagogischen Handlungsziele und Handlungsfelder. Auf der operativen Ebene beschreibt das Schulprogramm den Entwicklungsstand der einzelnen Handlungsfelder.

In diesem Sinne versteht sich das Schulprogramm als Arbeits- und Entwicklungsprogramm. Es erfüllt folgende Funktionen:

2. Die Leitnormen für die Bildungsarbeit der Schule

Die Grundrechte des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland bilden den übergeordneten Orientierungskanon für das pädagogische Handeln am Leibniz-Gymnasium.

Leitnormen für unser Handeln sind vor allem folgende Grundrechtsartikel:

 

3. Die pädagogischen Handlungsziele und Handlungsfelder

a) Die pädagogischen Handlungsziele

Als Gymnasium des Essener Nordens wollen wir – unter Berücksichtigung der Besonderheiten dieser Region – den hier lebenden Schülerinnen und Schülern eine ortsnahe, umfassende und qualifizierte Gymnasialausbildung gewährleisten. Wesentliche Handlungsziele sind für uns:

Dabei setzen Erfolge im Unterricht und in der Erziehung u.a. voraus:

 

b) Die pädagogischen Handlungsfelder

Folgenden Handlungsfeldern ordnen wir hohe Bedeutung zu:

 

II. Das Schulprogramm – die operative Handlungsebene

Entwicklungsstand der pädagogischen Handlungsfelder

Handlungsfeld 1

Die Mitverantwortung der Schule für den Strukturwandel im Essener Norden

Als eine der größten Bildungseinrichtungen der Stadt Essen trägt das Leibniz-Gymnasium für den weiteren Strukturwandel des Essener Nordens eine hohe Mitverantwortung. Die Schule versteht sich als aktiver Mitgestalter des Strukturwandels auf den Feldern der Bildungs- und Kulturpolitik.

a) Die bildungspolitische Mitverantwortung

Das Leibniz-Gymnasium ist seit über 100 Jahren als weiterführende Schule im Essener Norden fest verankert.

Der heutige Auftrag der Schule liegt darin, allen Kindern unseres Einzugsbereichs eine qualifizierte Gymnasialausbildungen anzubieten – unabhängig von sozialen und finanziellen Voraussatzungen, ethnischer Herkunft, religiöser Zugehörigkeit und sexueller Orientierung.

Die Entwicklung der letzten 30 Jahre belegt, dass die Schule ihren Bildungsauftrag erfüllt. Die Schülerzahl ist von 878 Schülern im Schuljahr 1994/95 auf 1.055 Schüler im Schuljahr 2022/23 gestiegen. Die Schule wird in der S I durchgängig fünfzügig geführt. Die Zahl qualifizierter Schulabschlüsse konnte signifikant erhöht werden.

b) Die kulturpolitische Mitverantwortung

Das Leibniz-Gymnasium leistet einen aktiven Beitrag zur Kulturpolitik im Essener Norden. Mit Unterstützung der Stadt Essen nimmt es hier die Funktion eines Schulkulturzentrums wahr. Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen und Kunstausstellungen von Schülergruppen bereichern das Schulleben und das öffentliche Leben.

Kulturpartner der Schule sind u.a. die die Folkwang Musikschule, die Folkwang Universität, die Gesellschaft für Neue Musik, die Philharmonie, die Stadtbibliothek, das Essener Lesebündnis und das Deutsch-Französische Kulturzentrum.

Die Kulturarbeit der Schule findet in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit, Unterstützung und Anerkennung.

 

Handlungsfeld 2:

Das Bildungsprofil der Schule

a) Förderung mit Leistungsanspruch

Das Leibniz-Gymnasium versteht unter Förderung zum einen die zeitnahe und individuelle Unterstützung Einzelner bei auftretenden Leistungsdefiziten. Zum anderen bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern darüber hinaus ein vielfältiges und anregendes Angebot zur Entdeckung ihrer Talente für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung.

Dieses Verständnis folgt folgenden Maximen:

Der Fördergedanke und der Leistungsgedanke sind nach Auffassung der Schule nicht Gegensätze, sie bilden vielmehr eine Einheit. In diesem Sinn bekennt sich die Schule zu einem ausgeprägten Leistungsanspruch. Sie geht zugleich davon aus, dass Schülerinnen und Schüler Leistung erbringen wollen und dass Eltern den Leistungsgedanken unterstützen.

Die Schule beobachtet die Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich. Für alle Stufen institutionalisiert sind Quartalskontrollen. Bei Leistungsdefiziten werden die Ursachen ergründet und Fördermaßnahmen vereinbart.

Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen in der Stufe 8 oszillieren um die Durchschnittswerte des Landes, die Ergebnisse der Zentralprüfungen im Abitur treffen den Mittelwert des Landes.

Im Abitur wird Jahr für Jahr eine hohe Anzahl an sehr erfreulichen Spitzenleistungen mit einer Durchschnittsnote im Einserbereich erreicht. Gleichzeitig schließen im Vergleich zum Landesdurchschnitt mehr Schülerinnen und Schüler ihr Abitur im befriedigenden Bereich ab.

Dies belegt die Wirksamkeit unseres Förderungsgedankens für leistungsstarke und leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler im Sinne der fördernden Schule mit Leistungsanspruch.

Im Sinne der Spitzenförderung nominieren wir unsere Schülerinnen und Schüler mit Erfolg für Stipendien der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach“-Stiftung, der RuhrTalente, „Chance hoch 2“, der Reemtsma Stiftung, der START-Stiftung, der „Hildegard Topel“-Stiftung, der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Avicenna Studienwerks, außerdem sind wir in Essen seit Jahren das Gymnasium mit den meisten Schülerinnen und Schüler im Frühstudium der Universität Duisburg-Essen.          

 

b) Die Unterrichtsbereiche und Unterrichtsfächer mit besonderem Profil

Die Kernfächer Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen

Die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Französisch und Latein vermitteln Kernkompetenzen. Die besondere Bedeutung dieser Fächer findet ihren Niederschlag durch eine Reihe ministerieller Vorgaben, z.B. durch eine höhere Wochenstundenzahl, Klassenarbeiten, Vorrang in der Versetzungsordnung. Aber auch der Rückgriff auf diese Fächer in Lernstandserhebungen, zukünftig in der ZP10 und in der zentralen Klausur der Jahrgangsstufe EF stellt deren besondere Bedeutung heraus.

Im Sinne des Förderkonzepts richtet das Leibniz-Gymnasium Förderunterricht für alle Kernfächer in der Sekundarstufe I bedarfsgerecht ein.

Die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik werden im Regelfall in der Oberstufe als Leistungskurse von einer hohen Schülerzahl angewählt (mindestens jeweils 2 Parallelkurse). Die Fächer Französisch und Latein durchlaufen in der Regel die Oberstufe als Grundkurse.

Das Angebot in der Oberstufe wird durch schulspezifische Projektkurse in der Q1 in Geschichte, Nanotechnologie und Kunst erweitert, die individuelle Talente fördern.

Der Zweisprachenzug Deutsch-Englisch

Zur Förderung der englischsprachlichen Kompetenz ist zum Schuljahr 1994/95 der Zweisprachenzug Deutsch-Englisch eingerichtet worden. Merkmale des Zweisprachenzugs sind der verstärkte Englischunterricht in den Stufen 5 und 6 sowie der zunächst deutsch-englischsprachige, dann aber zunehmend englischsprachige Unterricht in den Fächern Erdkunde und Geschichte. Politik kann in Modulen englischsprachig unterrichtet werden.

Der Zweisprachenzug findet bei Eltern und Schülern hohe Akzeptanz. So melden sich in der Stufe 5 regelmäßig 75% der Schülerinnen und Schüler im bilingualen Zweig an, der Besuch des Zweisprachenzugs wird auf dem Zeugnis dokumentiert. Das Sprachzertifikat für die Sekundarstufe I erhalten ungefähr 50% des Jahrgangs, ungefähr 20 Abiturientinnen und Abiturienten erhalten jährlich zusätzlich zum Abiturzeugnis ein Zweisprachenzertifikat.

 

Die Naturwissenschaften Biologie, Chemie, Physik und das Fach Informatik

In den MINT-Fächern werden die Schülerinnen und Schüler in hochwertig ausgestatteten Fachräumen an den naturwissenschaftlichen Erkenntnisgang herangeführt.

Besonders interessierten Schülerinnen und Schülern bietet das Leibniz-Gymnasium ab der Klasse 5 einen MINT-Zweig an, in dem sie ihre mathematisch-naturwissenschaftlichen Kenntnisse in zahlreichen MINT-Arbeitsgemeinschaften und Wettbewerben, im Wahlpflichtbereich II in den Kursen „Mathematik/Informatik“ oder „Biologie/Chemie“, in MINT-Leistungskursen und Projektkursen vertiefen können.

Diese zusätzliche Förderung im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich trägt der hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Relevanz von MINT-Berufen Rechnung und steigert die Chancen der Schülerinnen und Schüler in MINT-Berufen. Zudem profitieren die Schülerinnen und Schüler in anderen Unterrichtsfächern von den erworbenen MINT-Kompetenzen (mathematische und analytische Fähigkeiten etc.).

Für die Förderung im MINT-Bereich ist das Leibniz-Gymnasium seit dem Jahr 2013 durchgängig als MINT-freundlichen Schule ausgezeichnet worden.

Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen beteiligen sich an Projekten (z.B. Mausefallen-Rennen) und an Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene (z.B. Biologie-Olympiade, Jugend forscht). Einzelne Schüler haben dabei Spitzenleistungen erreicht. Zudem legen Schülerinnen und Schüler die Prüfung zum Internationalen Computerfährerschein am seit 2017 als ICDL-Testzentrum zertifizierten Leibniz-Gymnasium ab.

Die Musik und die Bläserausbildung

Im Schuljahr 2003/04 hat das Leibniz-Gymnasium im Rahmen eines Modellprojektes mit der Folkwang Musikschule die Bläserausbildung aufgenommen. In den Stufen 5 und 6 werden die Schülerinnen und Schüler jeweils in einer Bläsergruppe zusammengefasst. Der Musikunterricht wird von zwei auf drei Stunden verstärkt. Die Einzelausbildung am Instrument wird pro Jahrgang durch sieben Lehrkräfte der Folkwang Musikschule übernommen. Zusätzlich findet wöchentlich in beiden Bläserklassen eine große Orchesterprobe statt.

Das Angebot der Bläserklassen wird ab der Stufe 7 im Mittelstufenorchester und anschließend im Oberstufenorchester erfolgreich fortgeführt.

Der Förderverein der Schule finanziert die Musikinstrumente und verleiht sie gegen eine geringe Gebühr an die Schülerinnen und Schüler.

Die Auftritte der „Leibniz-Bläser“ in der Öffentlichkeit zeugen vom musikalischen Niveau, sie sind ein unübersehbares Markenzeichen der Schule.

Der Sport und die Sportwettbewerbe

Sport und Sportwettbewerbe am Leibniz-Gymnasium können auf eine lange erfolgreiche Tradition verweisen. Pokale und Urkunden zeugen von Stadt-, Regional-, Landes- und Bundesmeisterschaften.

Regelmäßig können im Fußball sowohl von den Mädchen als auch von den Jungen in allen vier Altersklassen Stadtmeisterschaftenn gefeiert werden. Auch auf Bezirks-, Landes und Bundesebene konnten bereits Erfolge erzielt werden.

Einzelne Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich an Deutschen Meisterschaften, an Europa- und Weltmeisterschaften (z.B. Judo, Rudern, Einrad, Turnen) teilgenommen.

Dieser Sporttradition sieht sich die Schule auch zukünftig durch ein breites außerunterrichtliches Sport- und Wettkampfangebot verpflichtet. Dazu zählen jahrgangsbezogene jährliche Sportfeste wie die Bundesjugendspiele sowie das Völkerball- und Fußballturnier der Erprobungsstufe, das Spiel- und Sportfest der Mittelstufe, der Wassersporttag der 9. Klassen und die Oberstufensporttage.

Der Schwimmförderung misst das Leibniz-Gymnasium einen großen Stellenwert zu, indem allen Schülerinnen und Schüler spätestens bis zum Ende der 7. Klasse die Schwimmfähigkeit mit dem Bronze-Abzeichen in Nicht-Schwimmer-AGs vermittelt wird.

Das Leibniz-Gymnasium bietet den Schülerinnen und Schülern im Wahlpflichtbereich II den Kurs „Sport- und Gesundheit“ (mit Ausbildung zur Sporthelferin und zum Sporthelfer) an, in der Oberstufe das Leistungsfach Sport und in der Stufe 7 eine einwöchige Skifahrt nach Österreich.

Der Sport ist in zahlreiche Projekte eingebunden, Kooperationen bestehen zu Sportvereinen und Institutionen in Form von Arbeitsgemeinschaften. Zum Beispiel kooperiert das Leibniz-Gymnasium im Bereich des Jungen-Fußballs mit Rot-Weiss Essen in der Breiten- und in der Spitzenförderung.

c) Weitere Profilmerkmale

Das Schullandheim

Das Leibniz-Gymnasium führt in Trägerschaft seines Fördervereins ein eigenes Schullandheim in Dorsten-Rhade. Eine solche Konstruktion besitzt Seltenheitswert in NRW.

Das Gebäude und das Außengelände des Schullandheimes sind stetig mit erheblichen Geldbeträgen der Schullandheimstiftung der Stadt Essen und der Spindelmann-Stiftung modernisiert und ausgebaut worden. Das Schullandheim bietet hohen Komfort.

Das Schullandheim hat für die Schule eine hohe identitätsstiftende Wirkung. Die Stufen 5, 6, 8 und 9 verbringen im Schullandheim regelmäßig eine Woche. Darüber hinaus nutzen die SV, Mitglieder der Hausaufgabenhilfe, die Sani-AG, Patinnen und Paten sowie „Buddies“, Oberstufenkurse sowie Theater-, Musik- und Sportgruppen das Haus als Begegnungs-, Übungs- und Fortbildungsstätte.

Die Aufenthalte im Schullandheim sind oftmals unvergessliche und für die Verbesserung des Klassenklimas äußerst wertvolle Erlebnisse.

Zum Außengelände des Schullandheims gehören große Rasenflächen, Tischtennisplatten, ein Basketballfeld, ein Fußballplatz und ein Lagerfeuerplatz.

Rhade ist darüber hinaus auch unser Ort, um Kontakte mit unseren Altschülerinnen und Altschülern sowie Ehemaligen zu pflegen und Kollegiumsfeste zu feiern.

Die internationalen Begegnungen

Zum internationalen Profil der Schule gehören neben dem verstärkten Englischunterricht im Zweisprachenzug eine Reihe besonderer Aktivitäten.

Die Englisch-, Französisch- und Lateinlehrkräfte unternehmen regelmäßig Auslandsfahrten nach London, Lüttich, Paris und Rom. Weiterhin beteiligt sich die Schule an internationalen Betriebspraktika (vier Wochen in der Stufe Q1), sie fördert Halb- und Ganzjahresaufenthalte im Ausland (z.B. Großbritannien, Frankreich, USA).

In der Stufe 7 führt das Leibniz-Gymnasium alternativ zur Skifahrt eine einwöchige Fahrt nach Südengland an, bei der Schülerinnen und Schüler ihre Sprachkenntnisse erproben und erweitern sowie reichhaltige interkulturelle Erfahrungen machen.

Regelmäßig bereichern Assistant-Teacher sowie Studierende des MIT Boston das Kollegium und begeistern die Schülerinnen und Schüler durch originäre Sprachkontakte wie originelle Lebenswege.

Handlungsfeld 3:

Der Unterricht und die Unterrichtsorganisation

Im Zentrum der schulischen Arbeit steht der Unterricht. Der Unterricht kann Lernprozesse fördern – aber auch blockieren, der Unterricht kann motivieren – aber auch demotivieren, der Unterricht kann Freude erzeugen – aber auch Verdruss bereiten, der Unterricht kann langweilen – aber auch Neugier wecken, der Unterricht kann kränken und verunsichern – aber auch stärken und selbstbewusst machen.

Aus Ergebnissen zur pädagogisch-psychologischen Forschung und zur Lern- und Unterrichtsforschung hat die Schule Konsequenzen gezogen für die Gestaltung der gesamten schulischen Arbeit, ganz besonders aber für den Unterricht und für die Unterrichtsorganisation.

Folgende Leitgedanken prägen den Unterricht und die Unterrichtsgestaltung:

Erfolgreiches Lernen vollzieht sich nicht hinter der geschlossenen Klassentür, es setzt vielmehr ein anregendes Lernumfeld voraus. Günstige Kontextbedingungensind, u.a.:

Erfolgreicher Unterricht benötigt nicht nur anregende Kontextbedingungen, er erfordert auch eine lernfördernde Organisation. Das Leibniz-Gymnasium hat sich 2006 von den Einzelstunden verabschiedet und das System der Doppelstunden eingeführt.

Der Unterricht verläuft mit weniger Zeitdruck, begünstigt kooperative Arbeitsmethoden und stärkt selbstständiges Arbeiten.

Die Reduzierung der Fächerzahl pro Tag macht den Tag außerdem überschaubar für Lernende und Lehrende. Raumwechsel finden in der Regel nur noch in den großen Pausen statt, die Verkehrsströme auf den Fluren nehmen ab.

Für den Fall der Abwesenheit von Lehrkräften (z.B. Krankheit, Fortbildung, Exkursion)gilt das Prinzip, dass die abwesende Lehrkraft Aufgaben bereitstellt und der Fachunterricht stattfindet. Diese Praxis ist an der Schule eingeübt, die Reibungsverluste sind gering.

Im Übrigen erfährt der Unterricht durch ein von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitetes und von der Schulkonferenz verabschiedetes Regelsystem eine feste Kontur. Dieses Regelsystem trägt nicht unerheblich zu den Unterrichtserfolgen der Schule bei.

Handlungsfeld 4:

Die Erziehung und Beratung

Das Kollegium misst der Erziehung und Beratung hohe Bedeutung zu. Unterricht, Erziehung und Beratung können weder theoretisch noch praktisch getrennt werden, sie bilden eine pädagogische Einheit. In die Erziehungs- und Beratungsarbeit werden Eltern und Lernende eng eingebunden.

In der Schule gilt übergreifend – für alle Stufen, für alle Lehrkräfte, für alle Lernende – ein gemeinsamer Verhaltenskodex (vgl. Handlungsfeld 3). Schulleitung und Schule achten konsequent auf die Einhaltung des Regelsystems. Der Grundrechtskatalog des Grundgesetzes bildet den übergeordneten normativen Rahmen.

Herausgestellt werden soll, dass unter Beachtung des Grundrechtskatalogs alle Schülerinnen und Schüler an allen Sportveranstaltungen und allen Klassenfahrten der Schule teilnehmen.

Hier setzt das Leibniz-Gymnasium Schwerpunkte in der Erziehung und Beratung:

Das Wissenschaftsministerium des Landes NRW hat das Leibniz-Gymnasium im Jahr 2016 als eine der ersten Schulen als Schule im NRW-Talentscouting ausgezeichnet.

Handlungsfeld 5:

Die Fortbildung

Das Leibniz-Gymnasium ist eine innovations- und fortbildungsfreudige Schule. Die Schule beteiligt sich immer wieder an Projekten und Studien:

Als Netzwerkschule der laufenden Projekte nimmt die Schule regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teil, sie bietet selbst den Partnerschulen in diesen Projekten Fortbildungsveranstaltungen an.

Im Rahmen eines mit der Schulleitung abgestimmten Fortbildungskonzeptes nehmen einzelne Kollegen an Zertifikatskursen (z.B. Praktische Philosophie, Latein, Informatik, Beratungslehrkraft), an unterrichtsfachlichen Veranstaltungen oder in Kleingruppen an Halb- oder Ganzjahreskursen zur Qualifikationserweiterung in unterschiedlichen Feldern (z.B. Physik, Mathematik, Sport, Verwaltungssysteme) teil.

Die schulinterne Fortbildung wird auf zwei Ebenen organisiert: auf der Ebene des Gesamtkollegiums und auf der Ebene der Fachkonferenzen.

Fortbildungen auf der Ebene des Kollegiums thematisieren übergreifende Fragestellungen, sie finden mindestens zweimal jährlich unter Einbeziehung hochrangiger Referentinnen und Referenten statt.

Die Fortbildungskonzepte der Fachkonferenzen beruhen auf der folgenden Prämisse: Fortbildungen sollen auf der Grundlage eigener Evaluation dort ansetzen, wo die Lehrkräfte besonderen Handlungsbedarf sehen. Auf Fachkonferenzen wird regelmäßig über Inhalte besuchter Fortbildungen berichtet, dabei sollen gemeinsame Konzepte entstehen.

 

Handlungsfeld 6

Das Personal

In Einstellungsverfahren legt das Leibniz-Gymnasium sehr großen Wert darauf, dass Personen ins Kollegium aufgenommen werden, die einerseits über eine große fachliche Qualifikation verfügen und darüber hinaus hohe pädagogische Ansprüche an sich selbst stellen.

Das Leibniz-Gymnasium verfügt aktuell aufgrund der Altersstruktur über eine hohe Anzahl an Lehrkräften, die sich in Elternzeit befinden. Die Schulleitung legt großen Wert darauf, qualifizierte und die Leitlinien des Schulprogramms mittragende Lehrkräfte für befristete Arbeitsverhältnisse zu gewinnen.

In allen Fächern kann in der Regel ungekürzt Unterricht erteilt werden, hinzu kommt eine große Auswahl an Arbeitsgemeinschaften. Dazu zählen z.B. Chor, Naturwissenschaften, Spiele und Sport, Schulhund, Fahrrad, Schach, PC-Arbeit, Fußball für Mädchen und Jungen, Junge Jury, „Wir lesen vor“, Tischtennis, Theater, Basketball, Nichtschwimmer, Sanitäter, Anti-Diskriminierung, Medienscouts, Techniker, Fahrradwerkstatt, ipad-Band(s), ICDL (Computerführerschein), Raspberry Pi. Besonders erwähnt werden seien hier die DELF- und Cambridge AGs, in denen alljährlich zahlreiche Schülerinnen und Schüler Sprachzertifikate erwerben.

Die Schule nimmt regelmäßig eine große Zahl an Referendarinnen und Referendaren, Praxissemesterstudierende sowie Praktikantinnen und Praktikanten auf. Die intensive Betreuung erfolgt über beauftragte Lehrkräfte gemäß abgestimmter Ausbildungskonzepte.

Die Stellenbesetzung mit städtischen Bediensteten ist gut. Am Hauptgebäude gibt es eine Vollzeitsekretärin und einen Hausmeister sowie regelmäßig Auszubildende im Bereich des Sekretariats.

An der Zweigstelle sind eine Teilzeitsekretärin sowie ein Hausmeister in Vollzeit tätig.

Der Förderverein des Leibniz-Gymnasiums, dem der Schulleiter qua Satzung vorsitzt, betreibt an beiden Standorten eine Mensa mit insgesamt vier Angestellten.

Handlungsfeld 7

Die Schulgebäude

Das Stammgebäude der Schule liegt im Zentrum Altenessens an einer reinen Anliegerstraße in einem bürgerlichen Wohnquartier in Nachbarschaft eines großen Parks. Das Gebäude gehört architektonisch zu den markantesten Bauwerken im Essener Norden.

Die Zweigstelle liegt in einem Wohnquartier in Nachbarschaft des Einkaufszentrums Altenessen. Hier handelt es sich um eine ehemalige Hauptschule, das Gebäude wurde 1958 errichtet und ist 2000 vom Leibniz-Gymnasium übernommen worden.

Die Schule hat im Laufe der Jahre immer wieder Investitionsprogramme mit der Stadt Essen zur Renovierung und Aufwertung der Gebäude sowie zur Qualitätsanhebung der Innenausstattung vereinbart.

Das Leibniz-Gymnasium legt großen Wert auf ein ansprechendes und gepflegtes Schulgebäude. Eigeninitiativ und mit Unterstützung des Fördervereins konnte an vielen Stellen die Qualität der Lernumgebung verbessert werden.

So wurden für die Übermittagsversorgung am Hauptgebäude durch schulische Aktivitäten Mittel in Höhe von 75.000€ aufgebracht. Ein Ratsbeschluss für einen Zuschuss von 50.000€ zum Bau einer Mensa wurde erwirkt, diese bereichert seit Dezember 2016 das Schulleben am Hauptgebäude durch frische und leckere Ernährung.

Für den Sportunterricht stehen der Schule zwei Sporthallen und eine Freilufthalle am Stammgebäude und eine Sporthalle an der Zweigstelle zur Verfügung. Zustand und Ausstattung der Hallen sind gut bis zufriedenstellend.

Durch den Wechsel von G8 zu G9 entsteht ab dem Schuljahr 2026/27 ein deutlich erhöhter Raumbedarf. Da die Zweigstelle baulich abgängig ist, wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Errichtung eines Teilneubaus am Hauptgebäude positiv beschieden. Die Schule ist gemeinsam mit den entsprechenden Fachabteilungen der Stadt Essen in intensiven Planungen. Ein Teilneubau für die Jahrgangsstufen 5-7 bei gleichzeitigem Wegfall der Nutzung der Zweigstelle wird in mittlerer Zukunft fertiggestellt sein.

Stand: Juni 2023