Diese Frage beantwortete uns die bekannte Autorin und Filmemacherin Mo Asumang mit ihrem Film „Die Arier“ (2014). Auf Initiative der Anti-Diskriminierungs-AG konnte das Leibniz-Gymnasium ihren Besuch an der Schule arrangieren und so waren wir erfreut, sie am 9. Mai in der Aula empfangen zu dürfen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Tenhaven, Frau Ufermann aus dem Kommunalen Integrationszentrum und der Anti-Diskriminierungs-AG wurde der Film Schülerinnen und Schülern der Stufen 10 und 11 gezeigt.
Anlass zum Dreh ihres Filmes ist eine Morddrohung der Band „White Aryan Rebels“. Doch anstatt sich davon einschüchtern zu lassen, geht sie der Sache auf den Grund: Wer sind eigentlich diese Arier, als die sich die meisten rassistischen und neonazistischen Organisationen bezeichnen? Und was sind ihre Motive? Für den Film bereiste Frau Asumang nicht nur Deutschland, sondern auch Amerika sowie den Iran. Sie sprach mit den Neonazis, mit den Burschenschaften und sogar mit dem Ku-Klux-Klan auf der Suche nach einer Antwort auf ihre Frage. Bei ihnen konnte sie die jedoch nicht finden und so führte ihr Weg sie in den Iran – übersetzt: „Das Land der Arier“. Sie sprach mit den Einwohnern, mit den Ariern, und fand heraus: Der Begriff hat rein gar nichts mit Rasseneinteilung oder Aussehen zu tun.
„Ich fühlte mich glücklich und befreiter“, erzählte sie uns in der anschließenden Diskussionsrunde. „Ich hatte viele schlimme und aussichtslose Situationen erlebt und es waren schöne Momente wie diese, die mich angespornt haben weiter zu machen.“ Knapp viereinhalb Jahre hat sie an dem Film gearbeitet und vor allem eines mitgenommen: „Es ist nicht richtig Menschen in Schubladen zu stecken. Das ist genau das, was die Rassisten und Nazis tun, und das möchte ich nicht. Ich stecke nicht jeden Nazi in eine Schublade, sondern stelle ihm erst einmal Fragen. Das ist es, was ich im ganzen Film gemacht habe: Fragen gestellt.“
Am Ende der Veranstaltung wurde sie mit einem tosenden Applaus und einem Blumenstrauß verabschiedet. Für uns hatte sie jedoch auch ein Abschiedsgeschenk: Karten mit ihrer Signatur und diese Worte: „Der Blumenstrauß ist so schön bunt, genauso wie ihr. Ich finde, Eure Schule hat eine echt schöne Atmosphäre und ich glaube, das liegt zum Teil auch an eurem Schuldirektor.“
Wir werden uns auf jeden Fall darum bemühen, unsere Diversität und die schöne Atmosphäre an unserer Schule aufrechtzuerhalten.