
Die Mannschaft bestand mit Tim Dette, Lukas Schimnatkowski, Anna Bérénice Döpper und Cem Celik wieder aus erfahrenen Turnierspielern. Das erste Brett besetzte Tim, dem ich noch am ehesten zutraute, mit seiner betont taktischen Spielweise auch stärkere Gegner in Verlegenheit zu bringen. Die etwa gleich starken Lukas und Anna sollten die stabile Mittelachse bilden und uns das Unentschieden garantieren, bei Cem am 4. Brett würde alles von seiner Konzentration abhängen. Die Konkurrenz aus Neuss, Wesel und Emmerich konnte ich nicht so gut einschätzen, zumindest waren hier keine Spitzenspieler aus dem NRW-Jugendbereich vertreten.

Schon die erste Runde war hart umkämpft: Tim kam mit der Eröffnung nicht zurecht, verbrauchte viel Zeit und landete erst in einer schlechten, schließlich einer verlorenen Stellung. Dafür eroberte Cem früh eine Figur, spielte auch danach umsichtig und führte die Partie sicher zum Sieg: 1:1. Lukas eroberte einen Bauern, den er im Endspiel sicher verwertete: 2:1. Anna hatte in ausgeglichener Stellung keinen Plan, aber immer die bessere Zeit. Ihr Remisangebot nahm der Gegner an, was uns den 2,5:1,5 – Sieg bescherte.
2. Runde: Leibniz – Willibrord-Gymnasium Emmerich 3:1
Ehe der Kampf so richtig begonnen hatte führte Leibniz schon 1:0: Cem hatte seinen Gegner nach wenigen Zügen Matt gesetzt. Lukas gewann schnell eine Figur, geriet aber mit seinem Turm auf Abwege, was der Gegner zum Gegenspiel nutzte. Dann überschätzte er aber seine Möglichkeiten: Er bot einen scheinbar vergifteten Turm an, den Lukas auch prompt schlug. Als der Emmericher dann triumphierend "Matt" sagte, zog Lukas seine Dame dazwischen, und alles war wieder gut: 2:0. Tim stand etwa ausgeglichen, Anna nahm ihrem Gegner gerade Bauer um Bauer ab – ich warf einen Blick auf den Parallekampf und sah ein sehr ausgeglichenes Match zwischen Neuss und Wesel. Zurück zu den eigenen Brettern: Tim hatte gerade einen wichtigen Bauern eingestellt, aber Anna steuerte unaufhaltsam dem Sieg entgegen, am Ende siegten wir mit 3:1 Punkten.

Überrascht stellte ich fest, dass Neuss den so unklaren Kampf gegen Wesel noch mit 4:0 gewonnen hatte. Dr. Johannes Bayer, Betreuer der Neusser Mannschaft und ein seit vielen Jahren geschätzter Trainerkollege, räumte unumwunden ein, dass ein 2:2 oder sogar eine knappe Niederlage dem Spielverlauf eher entsprochen hätte. So aber hatte Neuss mehr Brettpunkte erzielt – um weiter zu kommen, mussten wir diesen Kampf also unbedingt gewinnen.

Dass unsere Auswahl insgesamt mit der Leistung durchaus zufrieden sein darf zeigt ein Blick auf die Punkte, die in den drei Wettbewerben dieses Schuljahres insgesamt geholt wurden: Tim Dette 5:4, Lukas Schimnatkowski 9:0, Anna Bérénice Döpper 8,5:0,5, Cem Celik 8:1.
Bernd Rosen
Leiter der Schach-AG