Alfried Krupp-Schülerstipendium: 4 Schülerinnen und ein Schüler machten sich auf den Weg in die weite Welt

Seit 1998 verleiht die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung 50 Schüler/-innen aus Essen Stipendien für Betriebspraktika im Ausland. Das Stipendium umfasst einen Besuch im Folkwang Museum Essen, ein Benimm-Coaching, zwei Business Englischkurse, das abschließende Stipendiatentreffen in der Villa Hügel sowie zwei Bewerbungskurse. Die Krönung des Stipendiums ist ein vierwöchiger Auslandsaufenthalt in Europa oder Asien, der für die meisten am 03. April 2017 begann und am 28. April 2017 endete.

Dieses Jahr war das Leibniz-Gymnasium zum zwanzigsten Jubiläum des Förderprogramms stark vertreten. Gleich vier Schülerinnen und ein Schüler der Q1 haben es geschafft sich gegen die Konkurrenz der anderen Essener Schulen der Jahrgänge 10,11 und 12 durchzusetzen. Die Länder Frankreich, Tschechien, Italien und Vietnam wurden unseren Schülern zugewiesen.

Durch das Praktikum bekamen die Schüler/-innen einen Einblick in das Berufsleben in verschiedenen Betrieben. Durch den vierwöchigen Auslandsaufenthalt konnten sie neue Kulturen kennen lernen sowie eine Sensibilisierung für die Wirtschaft des jeweiligen Landes erfahren. Außerdem konnten die Schüler ihre Sprachkenntnisse in den Sprachen der jeweiligen Länder erweitern. Natürlich ist so eine Reise von positiven und negativen Erfahrungen und Eindrücken geprägt.

Die Stipendiaten berichten von ihren Reisen:

Nina Fabianski führte die Reise nach Frankreich in die Stadt Lille in eine Niederlassung von Thyssen Krupp. In dem Werk in Frankreich werden große Spulen hergestellt.
Nina berichtet: „Ich war bei Thyssen Krupp definitiv gut aufgehoben, doch trotzdem gab es Tage, an denen ich leider nichts tun konnte. Dennoch wurde ich von allen Menschen gut behandelt und habe mich wohl gefühlt. Ich nehme vor allem die positiven Erinnerungen aus meinen drei Gastfamilien mit, die mich herzlich und ohne zu zögern aufgenommen haben. Die neu erlernten Französischkenntnisse haben mich bereichert. Das Praktikum war für mich trotzdem eine tolle Erfahrung.“      

Für Lucas Martins ging es nach Tschechien in die Stadt Olomouc. Während seines Auslandsaufenthaltes arbeitete er in einer Recycling Firma für Altpapier im Büro (MAD Recycling GmbH). Er wohnte zusammen mit dem Vorstandsmitglied der Tschechischen Niederlassung und seinem Hund in einer Firmenwohnung.

„Ein Aufenthalt im Ausland war für mich eine ganz neue Erfahrung, die nicht immer einfach, aber auch mit schönen Dingen verbunden war. Die tschechischen Menschen sind mir gegenüber sehr offen und herzlich gewesen und ich habe mich sofort wohl gefühlt. Besonders gut fand ich den Ausflug nach Auschwitz in Polen und die unterschiedlichen Geschäftsreisen in verschiedene Länder, wie Kroatien und die Slowakei. Die Stadt, in der ich lebte, war sehr schön und die Gebäude aus der Epoche des Barock haben mir sehr gefallen. Schade fand ich, dass ich durch die langen Arbeitstage (ca. 8.00 bis 18.00 Uhr) wenig freie Zeit zur Verfügung hatte. Alles in allem bin ich sehr froh mich für dieses Praktikum beworben zu haben und die Möglichkeit bekommen zu haben ein Praktikum im Ausland zu absolvieren.“

Auf Wiedersehen Essen – Ciao Bella Italia. Für Vanesa Paloka ging es zum Lago Maggiore in Italien und sie arbeitete dort in einem Immobillienbüro. Sie wohnte zusammen mit einer weiteren Stipendiatin in einer WG, die drei Minuten vom Arbeitsplatz entfernt war. Vanesa sagt rückblickend: „Ich bin sehr froh, dass ich mich für dieses Praktikum beworben habe, denn so habe ich die Möglichkeit bekommen mich weiterzuentwickeln. Für mich gab es sehr wenig negative Erfahrungen während des Praktikums, natürlich waren die langen Arbeitszeiten gewöhnungsbedürftig und die Arbeit nicht immer leicht, aber das gehört zum Arbeitsleben dazu. Neben der Arbeit habe ich viele Erfahrungen gesammelt, tolle und offene Menschen kennen gelernt und wunderschöne Städte wie Mailand besucht. Das Essen in Italien war sehr lecker und das Wetter sehr gut. Alle Menschen, die ich kennen lernen durfte, waren super nett und die Zeit unbeschreiblich schön. Wenn man mutig und aufgeschlossen ist und Lust hat Neues zu erfahren, sollte man sich definitiv für dieses Praktikum bewerben.“

Ann-Therese Paraguya und Anna Wilbert durften zusammen nach Vietnam in die Stadt Hanoi und waren somit zwei von sechs Stipendiaten, die ausgewählt wurden nach Asien zu reisen. Sie hatten die Möglichkeit, für vier Wochen bei TYM zu arbeiten. Diese Firma verhilft Frauen mit Mikrokrediten zu einer besseren Zukunft.

Ann-Therese erzählt: „Auch wenn ich anfangs mit unserer Aufgabe Essays zu schreiben nicht ganz zufrieden war, war ich umso glücklicher festzustellen, dass die Leute offen gegenüber Vorschlägen waren, sodass wir die Möglichkeit hatten unserer Kreativität bei der Erstellung von ‚Promotion-Videos’ freien Lauf zu lassen. Insgesamt hatte ich eine tolle Zeit, in der ich Vietnam erkunden konnte und mit sehr freundlichen und offenen Menschen in Kontakt getreten bin.“ 

Auch Anna machte positive Erfahrungen: „Die Landschaft Vietnams ist atemberaubend und sehr schön. Gespräche mit Kunden zu führen war zunächst gewöhnungsbedürftig, aber auch sehr interessant. Außerdem fand ich es sehr gut, dass wir gesehen haben, wie ein Betrieb funktioniert und welche Abläufe es in einer Bank mit Mikrokrediten gibt. Ich denke, mir hat das Praktikum sehr viel gebracht und ich konnte mich weiterentwickeln und wurde ein wenig selbstständiger.“

Das Leibniz Gymnasium, der Schulleiter Herr Tenhaven und unser StuBO Herr Walbrun sind sehr stolz, dass Schüler unserer Schule jedes Jahr neu ausgewählt werden und die Chance bekommen im Ausland ihre Erfahrungen zu sammeln.