Knigge-Training – Gutes Benehmen voll im Trend auf Rhadefahrt der 8a

Im Klassenraum wurde es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können, als uns unsere Lehrer eröffneten, dass unsere Rhade-Fahrt ganz im Zeichen von guten Manieren stehen würde. So fehlte uns zu Beginn die Motivation, doch mit der Zeit erkannten wir, dass das Knigge-Training eine sehr nützliche und spaßige Angelegenheit ist.

Zuerst haben wir einen Text über „(Ma-)Nieren“ gelesen und überlegt, wozu man gutes Benehmen braucht und wo man es zeigen sollte. Anschließend haben wir den Freiherrn Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge kennengelernt, der von 1752 bis 1796 lebte und das Buch „Über den Umgang mit Menschen“ schrieb.

Dann haben wir gemeinsam versucht, einen Tisch richtig zu decken – beim ersten Mal haben wir noch eine Viertelstunde gebraucht, bis Besteck, Servietten, Teller und Gläser ihren Patz gefunden hatten. Bei der Wiederholung dauerte es zwar immer noch deutlich länger als in einem Sternerestaurant, aber immerhin haben wir es so schnell geschafft, dass keiner hungern musste.

Damit unsere Klassengemeinschaft gestärkt wird, haben wir abwechselnd Damen- und Herrenwahl durchgeführt und geübt, geübt und geübt… Zu Übungszwecken durften wir köstliche Mineralwassersuppe löffeln, wobei streng darauf geachtet wurde, dass unsere Löffel nur zu Zweidrittel gefüllt waren. Selbstverständlich haben wir mit einer Handbreit Abstand zum Tisch gesessen! Zu den guten Manieren gehört aber auch, dass man richtig die Hand schütteln und dabei seinem Gegenüber in die Augen gucken kann: Damit das wirklich jede und jeder trainieren konnte, sind Frau Stahl und Herr Möllers zu allen gekommen.

In Rollenspielen haben wir Knigge-Regeln dargestellt – zuerst wie man es nicht macht, dann wie es richtig laufen sollte. In vielen Situationen ging es darum, wie man sich im öffentlichen Raum verhält: beim Niesen, beim Telefonieren, beim Streiten, das Einhalten der Komfortzone etc. So richtig können wir gar nicht sagen, was davon am meisten Spaß gemacht hat – Wasser löffeln, Hände schütteln oder Tischdecken – irgendwie war alles amüsant. Wir haben etwas Neues gelernt, ohne dass es peinlich war. Ein bisschen anstrengend war dann schon, dass wir alle Aspekte, die Frau Stahl in die Kategorie „das geht gar nicht“ eingeordnet hatte, nicht anwenden durften. Besonders schwierig war es, beim Essen keine Reinigungs- und Verschönerungsaktionen an uns vorzunehmen sowie auf Rülpsen und mit vollem Mund zu sprechen zu verzichten.

Alles, was wir gelernt haben, durften wir an unserem Knigge-Abend anwenden: Nach umfangreichen Verschönerungsaktionen (alle haben sich mächtig herausgeputzt) genossen wir ein Vier-Gänge-Menü – Danke nochmals an Frau Stapper, dass sie das mitgemacht hat! Etwas vermisst haben wir den Sektempfang, den uns die Lehrer leider aufgrund des Alkoholverbots ersatzlos gestrichen haben. (Wobei es zum Essen dann doch Traubensaft gab, den wir aus Weingläsern trinken durften.)

Obwohl das Thema auf den ersten Blick vielleicht etwas trocken klingt, hat das Knigge-Training wirklich Spaß gemacht – das können wir anderen Klassen nur empfehlen!