Leibniz im Gespräch mit dem Autor Tim Pröse

Am Donnerstag, den 08. Juni 2017, wird der Buchautor und Ex-Leibnizschüler Tim Pröse zu Gast an unserer Schule sein und sein Buch „Jahrhundertzeugen. Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler“ vorstellen. Im Rahmen seiner Lesung wird Tim Pröse von seinen sehr beeindruckenden Begegnungen mit den „Helden“ berichten und im Anschluss zur gemeinsamen Diskussion und zum vertiefenden Gespräch einladen. Im Zentrum seiner Lesung wird die Geschichte von Berthold Beitz stehen, der kurz vor seinem Tod auf den von ihm geretteten Jurek Rotenberg trifft.

Die Veranstaltung findet von 19.00 Uhr bis ca. 20.30 Uhr in unserer Aula statt. Alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft sind herzlich eingeladen!

 

Informationen zum Buch „Jahrhundertzeugen“

Der Magnat Berthold Beitz begegnet kurz vor seinem Tod mit 99 Jahren einem der von ihm geretteten Juden wieder. Sophie Scholls Schwester Inge erinnert sich in bislang verborgenen privaten Aufzeichnungen an deren letzte Stunden. Ewald-Heinrich von Kleist, der letzte überlebende Mitverschwörer des 20. Juli 1944, erzählt, wie er den »Führer« töten wollte. Klaus von Dohnanyi und Berthold von Stauffenberg vermissen bis heute ihre toten Väter. Georg Elsers Neffe spürt dem Hitler-Attentäter nach. Und Anne Franks letzter Verwandter fährt zu ihrem Grab nach Bergen-Belsen.

Der Autor Tim Pröse hat wichtige Zeugen gegen Hitler über viele Jahre begleitet und erzählt in 18 eindrucksvollen Porträts von ihrem Leben und ihrer Botschaft: ein Plädoyer der Unangepassten für mehr Toleranz und gegen das Vergessen. Mit großem Einfühlungsvermögen gelingt es dem Autoren und Reporter, sich diesen »Helden« menschlich anzunähern und ihr Erlebtes vom Gestern ins Heute zu holen. Ein sehr persönlich erzähltes Stück Zeitgeschichte über Ausnahme­menschen.

Wolfgang Bauer, aktueller »Henri Nannen«-Preisträger und Reporter der Chefredaktion bei der »Zeit«, hat die »Jahrhundertzeugen« vorab gelesen und schreibt über Tim Pröse: »Ein Reporter setzt sich dem Unvorstellbaren aus. Er erzählt die Geschichten von Menschen, die am Entsetzen nicht zerbrochen sind. Immer ringt der Leser dieses Buches mit der Frage: Was hält mein eigenes Leben zusammen? Ist es die Angst oder die Hoffnung? Tim Pröse hat ein Buch geschrieben, das noch lange nachhallt.«

Der Jahrhundertschauspieler Mario Adorf, der die Hitler-Zeit noch selbst miterlebte, schreibt: »Schöne Überraschungen: dass der Kruppmanager Berthold Beitz ein mutiger Schindler, der lustige Hans Rosenthal als Mensch selbst ,Spitze’ war… Und viele andere Schicksale. Ein ergreifendes, spannendes und wichtiges Buch wider das Vergessen!« Und Udo Lindenberg, Deutschlands größter Rockstar, der sich zeitlebens gegen den Hass und für die Vielfalt einsetzte, sagt: »Diese mutigen Menschen trugen ein Feuer in sich. Wir müssen es bewahren. Dieses Buch betet nicht ihre Asche an, sondern reicht ihre Flamme weiter.«

Denn ob Widerstandskämpfer, Lebensretter, Holocaust-Überlebender oder deren Hinterbliebenden – die Lebenswege dieser besonderen Menschen beeindrucken gerade in unserer so unruhigen Zeit. Sich gegen Hitler zu stellen, zu überleben und trotzdem immer wieder aufzustehen, macht Mut für den Umgang mit Terror und Krieg, Flucht und Vertreibung – Themen, die heute wieder aktueller denn je sind.

Informationen zum Buchautor

Tim Pröse wurde im Jahr 1970 in Essen geboren, besuchte das Leibniz-Gymnasium und machte 1989 sein Abitur an unserer Schule.

Heute ist er Autor und freier Journalist in München. Schon früh arbeitete er für mehrere Tageszeitungen, war schließlich Chefreporter der Münchner Abendzeitung. 2002 wurde er Redakteur beim Focus und schrieb dort viele zeitgeschichtliche Porträts und Reportagen in den Ressorts »Menschen« und »Reportage«. Beim »Katholischen Medienpreis« wurde er für eines seiner einfühlsamen Porträts ausgezeichnet.