Einer Einladung vom Justizminister Kutschaty zum Besuch des Düsseldorfer Landtags folgend, machten sich am Donnerstag, den 4. Dezember, 37 Schüler und Schülerinnen auf den Weg zum Landtag. Begleitet wurden sie von Frau Gräbsch, Herrn Tenhaven und Herrn Kiem. Die Fahrt mit U-Bahn, Zug und Straßenbahn verlief reibungslos. Nach Passieren der Sicherheitsschleuse erhielt jeder Teilnehmer eine Besucherkarte. In einem angrenzenden Raum, der einem Hörsaal glich, gab ein Angestellter wissenswerte Fakten zur Zusammensetzung des Plenums, zu den Diäten und der Altersversicherung der Abgeordneten. Nach dieser Unterweisung, die ungefähr gut eine halbe Stunde dauerte, brachte uns eine Angestellte mit einem bemerkenswerten Aufzug in die 2. Etage. Hier war der Zugang zu den Plätzen der Besuchertribüne. Wir konnten live die Debatte über den Haushalt miterleben. Was wir dort erlebten, hat uns doch verdutzt. Während ein Abgeordneter am Rednerpult seine Meinung kundtat, sahen wir mehrere Abgeordnete im Plenum, die mit ihrem Nachbarn redeten oder in einer Dreiergruppe zusammen standen. Es bleibt zu hoffen, dass sich einige Schüler dieses Verhalten nicht als Vorbild nehmen. Wenn man weiß, dass in Deutschland die Parlamente Arbeitsparlamente sind, bei denen in den Ausschüssen die politische Arbeit erfolgt, versteht man, dass die Debatten im Plenum eher zweitrangig sind. Nach einer knappen Stunde wurden wir von der Besuchertribüne in den kreisrunden Fraktionssaal der SPD geführt. Hier konnten Fragen an den Justizminister gestellt werden. So erfuhren wir, dass pro Insasse eines Gefängnisses ein täglicher Aufwand von 125 € vom Steuerzahler geleistet wird. Wichtig ist es – gerade bei jugendlichen Straftätern – dass zwischen der Ermittlung der Straftat und der Gerichtverhandlung nicht zu viel Zeit verstreicht. Bei geringeren Delikten (z.B. Beförderungserschleichung) verurteilen die Richter die Jugendlichen zu Sozialstunden. Auf Nachfrage, ob in NRW nicht auch wie in wenigen USA Staaten eine Legalisierung der Droge Cannabis angedacht ist, erfuhren wir, dass in den nächsten Tagen im Landtag eine Anhörung von Experten stattfinden soll. Herr Kutschaty vertrat eine ablehnende Haltung bezüglich der Liberalisierung.
Um 14.15 Uhr gingen wir in die Cafeteria, um uns mit zwei oder drei Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee zu stärken. Die Rückfahrt nach Essen verlief ebenfalls problemlos, so dass wir die Stankeitstraße um ca. 16.10 Uhr erreichten.
Eine solche Exkursion sollte für das Fach Sozialwissenschaften in der EF oder auch Q1 oder Q2 implementiert werden.