Polen-Austausch

Schüleraustausch Liceum V Rybnik und Leibniz-Gymnasium Essen

– Die Zweite ist im Kasten –

Das windige und regnerische Wetter am frühen Abend des vergangenen Freitags passte zur wehmütigen Abschiedsstimmung bei Schülern und Lehrern der polnischen und deutschen Seite des Schüleraustauschs zwischen dem Liceum V Rybnik und dem Leibniz-Gymnasium Essen. Mit dem Rückbesuch der polnischen Partner vom 11. bis 14. September 2012, dessen Hinbesuch bereits im Frühjahr dieses Jahres stattgefunden hatte, konnte das Projekt „Schüleraustausch Polen-Deutschland“ in zweiter Runde erfolgreich fortgesetzt werden.

Wie gewohnt hielt ein abwechslungsreiches Programm die Teilnehmer auf Trapp. Auf dem Plan standen der Besuch der Essener Domkirche und des Kölner Doms sowie des Gasometers und des Centros Oberhausen. Martin Tenhaven, Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums und offizieller Gastgeber, resümierte augenzwinkernd: „Ausgewogen: Zwei Kirchen und zwei Tempel; ein Industrietempel und ein Shoppingtempel.“ Ein Poetry Slam-Workshop zum Thema „Typisch polnisch! Typisch deutsch! – Es lebe das Klischee!“ sollte zum selbstironischen Umgang mit Stereotypen und Vorurteilen beitragen. Selbstgedichtete Texte auf Polnisch und Deutsch wurden in Teamarbeit der Schüler beider Länder übersetzt und in beiden Sprachen vorgetragen, in der sogenannten Performance. Das Publikum, bestehend aus allen Teilnehmern des Workshops und dem Schulleiter, bestimmte per Applaus den Sieger.

Unterstützung erhielten die Workshopleiter und Verantwortlichen des Austauschs (auf polnischer Seite: Dorotha Zyla und Pawel Bugdol, auf deutscher Seite: Marek Mackowiak und Felicitas Weber) durch Dominik Riemer, der in diesem Sommer sein Abitur am Leibniz-Gymnasium gemacht hat und mit polnischen Wurzeln selbst Teilnehmer des ersten Austauschs war. Nebenbei organisierten die Schüler selbst Möglichkeiten, immer wieder zusammen zu kommen und den Austausch zu leben. So gestalteten Sie z. B. einen urgemütlichen Grillabend, bei dem Gott sei Dank das Wetter mitspielte.

Fernab des offiziellen Programms stehen bei einem Schüleraustausch aber v. a. das Leben in der Gastfamilie, die private Freizeitgestaltung und die Teilnahme am „ganz normalen Alltag“ im Vordergrund. Dazu gehörte zu einem kleinen Teil der gemeinsame Besuch des Unterrichts aber besonders das, was sich den Augen und Ohren der Verantwortlichen entzieht, meist intensiver nachwirkt und die eigentlichen Verbindungen zwischen den einzelnen Teilnehmern knüpft. So soll als Konsequenz zahlreicher Karaoke-Abende auf der langen Rückreise (18 Stunden) unserer polnischen Gäste mit dem Linienfernbus das Lied „Sie hatte nur noch Schuhe an“ rauf und runter gespielt und gesungen worden sein.

Das klingt nach entspannter Völkerverständigung und viel Spaß!

(Felicitas Weber)

Ansprechnpartner: Herr Mackowiak