Ansprechpartnerin: Ines Luft
Seit vielen Jahren bietet das Leibniz-Gymnasium an den Nachmittagen von montags bis donnerstags eine Hausaufgabenbetreuung für die Erprobungsstufe an. Während der Hausaufgabenhilfestunde unterstützen und betreuen ältere Schülerinnen und Schüler (in der Regel aus der Oberstufe) die jüngeren Schülerinnen und Schüler beim Anfertigen ihrer Hausaufgaben. Dabei ist das Betreuungsverhältnis so eng gestrickt (etwa 5-6 Lernende pro Tutorin/Tutor in festen Gruppen), dass die Tutorinnen und Tutoren sich intensiv um einzelne Schülerinnen und Schüler kümmern können.
Ziel der Hausaufgabenhilfe
In erster Linie ist das Ziel der Hausaufgabenhilfe in Klasse 5 und 6, dass die Erprobungsstufenschülerinnen und -schüler täglich einen festen und vorgegebenen Zeitraum haben, den sie ausschließlich zur Anfertigung von Hausaufgaben nutzen. Die älteren Tutorinnen und Tutoren sollen sicherstellen, dass die Tutees mit ihren Aufgaben beginnen und wissen, welche Aufgaben sie bis wann zu lösen haben. Sie achten darauf, dass die Kleinen möglichst konzentriert bis zum Ende bei der Sache bleiben. Außerdem helfen die Tutorinnen und Tutoren – auch aus ihrer eigenen Schülererfahrung heraus – sich an der neuen Schule zu organisieren. So helfen sie beispielsweise bei der Einschätzung und Planung der Bearbeitungszeit und Aufgabenreihenfolge sowie bei dem Führen eines Hausaufgabenheftes. Auf diese Weise lernen die Erprobungsstufenschülerinnen und -schüler zunehmend, sich selbst zu organisieren und zukünftig selbstständiger mit ihren Hausaufgaben zurechtzukommen. Darüber hinaus haben die Tutorinnen und Tutoren immer einige Tipps parat, wie man am besten Vokabeln lernt oder sich auf Klassenarbeiten vorbereitet. Das Grundkonzept der Hausaufgabenhilfe am Leibniz kann also als „Hilfe zur Selbsthilfe“ bezeichnet werden.
Die Tutorinnen und Tutoren arbeiten fächerübergreifend, da es wie gesagt erstmal um eine grundsätzliche Organisationshilfe geht.
Tutorenschulung
Um eine helfende Tutorin oder ein unterstützender Tutor zu werden, müssen die Oberstufenschülerinnen und -schüler an einer Schulung teilnehmen, die sie auf ihre Arbeit in der Hausaufgabenhilfe vorbereitet. Auf dieser Schulung werden grundlegende Regeln für den Ablauf der Hausaufgabenhilfestunde von den Tutorinnen und Tutoren selbst erarbeitet. Die Regeln gelten sowohl für sie selbst als auch für die jüngeren Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus lernen die Tutorinnen und Tutoren grundlegende Aspekte aus den Bereichen Motivation, Unterrichtsstörung und Kommunikation kennen und erproben in Rollenspielen die Reaktion auf schwierige Situationen, auf die sie im Rahmen der Hausaufgabenhilfe stoßen können.
Für die Tutorenschulung werden Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die ein gutes Leistungsbild zeigen. Allerdings spielen Zuverlässigkeit, Ordnung und Organisation sowie soziale Fähigkeiten eine beinahe noch größere Rolle. Um geeignete Tutorinnen und Tutoren auszuwählen, werden bei der Anmeldung zur Tutorenschulung Empfehlungen der Klassenleitung eingefordert.
Das Hausaufgabenkonzept als „win-win-Situation“
Von dem Leibniz-Hausaufgabenkonzept „Schüler helfen Schülern“ profitieren beide Seiten: Sowohl die jüngeren Schülerinnen und Schüler als auch die Tutorinnen und Tutoren selbst. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Erprobungsstufenschülerinnen und -schüler ein enges Verhältnis zu den älteren Tutorinnen und Tutoren aufbauen, das von Vertrauen und Bewunderung geprägt ist, weshalb die Kleinen somit allgemein gerne und motiviert in die Hausaufgabenbetreuung gehen. Sie können von dem Wissen und der Erfahrung der Älteren profitieren und meist bilden sich Lernpatenschaften, die bis in höhere Jahrgangsstufen auch über den Wechsel zum Hauptgebäude hinweg bestehen bleiben.
Die älteren Schülerinnen und Schüler profitieren von dem „Schüler helfen Schülern“-Prinzip, da sie automatisch Basiswissen in allen Fächern wiederholen. Ihr soziales Engagement wird ihnen jährlich auf ihrem Zeugnis bescheinigt. Darüber hinaus verdienen sie sich ein kleines Taschengeld dazu.