„Du Opfer!“, „Penner!“, „Halt´s Maul!“. Solche Beleidigungen sind leider immer häufiger auf unseren Schulhöfen zu hören. Leibniz-Schülerinnen und Schüler berichten von Ausgrenzung, Gewalt, Homophobie und Sexismus inner- und außerhalb der Klassenräume. – Ein Zustand, den wir, die Anti-Diskriminierungs-AG, nicht hinnehmen wollen und gegen den wir etwas unternehmen mussten. Aus diesem Grund fand am 2. Mai der Aktionstag „Zerstöre das, was dich zerstört“ an der Zweigstelle statt.
Noch vor Schulbeginn erwartete die Fünft- und Sechstklässler die erste Überraschung. Der Haupteingang sowie Flure und Türen waren mit Absperrbändern versperrt. An ihnen waren Beleidigungen und negative Begriffe befestigt, die die Schülerinnen und Schüler aus ihrem Schulalltag kennen. Dementsprechend hatten sie zunächst keine Möglichkeit, das Gebäude zu betreten. Irritiert und ratlos rührten sich die Kinder anfangs nicht und bestaunten das Chaos, das sich ihnen bot. Als die Klingel zum Unterricht läutete, stürmten sie jedoch mit Gebrüll in das Gebäude und kämpften sich ihren Weg frei. Sie durchtrennten die Absperrbänder, zerrissen die Beleidigungen, die an den Bändern klebten, und zerstörten somit das, was sie in ihrem Alltag (zer-)stört.
Warum beleidigen wir einander? Das war eine Frage, mit der sich die Klassen im Anschluss beschäftigten und nach Antworten suchten. Die Klassen erarbeiten Fallbeispiele, an denen gezeigt wurde, wohin Diskriminierung und Beleidigungen führen und welchen Schaden sie anrichten können. Somit sollten sich die Schülerinnen und Schüler in verschiedene Personen hineinversetzen und aufschreiben, was sie an ihrer Stelle getan hätten. Das Ziel war es den Schülerinnen und Schüler zu zeigen, dass wir uns auch nicht besser fühlen, wenn wir andere Menschen schlecht machen, und Beleidigungen daher unnötig sind.
Das Ende der ersten Doppelstunde hielt eine weitere Überraschung für die Fünft- und Sechstklässler bereit: Die Kreidespray-Aktion auf dem Schulhof. Alle Schülerinnen und Schüler, die wortwörtlich ein Zeichen gegen Beleidigungen und ein Zeichen für Zusammenhalt setzen wollten, konnten dies mithilfe von Schablonen und Kreidespray tun oder mit Straßenkreide kreativ werden. Die ganze Pause lang sprühten die Kinder begeistert Symbole und Schlagworte oder schrieben motivierende Worte auf den Boden.
Schließlich sind wir eine Schule ohne Rassismus, eine Schule mit Courage und dafür setzen wir uns auch ein.